Schlagzeugtürme und Dämpfersammlungen: Die SAP Big Band räumt auf

Von Hendrik Achenbach

Ente

Es muss im Jahr 1999 gewesen sein, als ich mangels Trompete mit dem Kornett unter dem Arm bei der SAP Big Band vorsprach und das große Glück hatte, mich dem Trompetensatz anschließen zu dürfen. Damals probte die Band noch in einem Vereinsheim in der Nähe von Walldorf. Hinter dem Gebäude plätscherte ein Bächlein, und wenn wir aufgrund sommerlicher Temperaturen bei geöffneten Fenstern probten, mischte sich das zarte Quaken der Enten in so manche Pianostelle.

Heute ist das alles anders. Zum einen quaken wir in den Proben selbst schon mehr als genug und werden dafür oft genug von unserem CMO Thomas S. ermahnt. Viel wichtiger ist aber, dass wir - nun schon seit vierzehn Jahren - im Foyer des SAP-Schulungszentrums in Walldorf proben dürfen. Hier plätschert kein Bächlein, sondern ein Springbrunnen, und mit diesem Bauwerk hängt zusammen, was sich gestern abend in einem Kellerraum des Schulungszentrums abspielte, wo unser Vizepräsident Frank W. zu einem konspirativen Aufräum-Meeting geladen hatte.

Weitere Teilnehmer dieser Geheimaktion waren:

  • Präsident Ralf H.
  • Konsul Toni D.
  • Drummer Olli B.
  • Schriftführer Hendrik A.
Das Aufräum-Team

Der Kellerraum, in dem wir uns trafen, liegt genau unterhalb des Springbrunnens im Foyer. Einen Teil dieses Raums dürfen wir als Lager für Instrumente, Mischpulte, CDs, Noten und anderes Big-Band-Eigentum nutzen. Die SAP-Hausverwaltung stellt uns dafür netterweise Schränke und ein gigantisches Regal zur Verfügung.

Die Details, die Frank offenlegte, müssen leider noch geheim bleiben, weil sie mit Umbaumaßnahmen zu tun haben, die weit über den Kontext der Big Band hinausgehen. Eine Auswirkung dieser Maßnahmen ist aber, dass wir unser Lager in eine andere Ecke des Raumes verlegen müssen. Das war der Sinn des gestrigen Treffens.

Teamwork

Die Aufgabe, die sich uns stellte, war erfreulich einfach: Wir mussten unseren Kram einfach von A nach B tragen, damit die Hausverwaltung in einem nächsten Schritt Regal und Schrank versetzen kann. Schon wenige Minuten nach Franks Eröffnungsansprache ging es los, obwohl wir noch nicht ganz vollzählig waren. Als unser Präsident eine knappe halbe Stunde später eintraf, hatten die Materialbestände im Regal sich schon deutlich gelichtet. Er erkannte die Situation aber wie immer blitzartig, krempelte die Ärmel hoch und stürzte sich ins Geschehen.

Ralf packt an

Als wir uns einen gewissen Überblick über den Lagerbestand verschafft hatten, wurde allen noch einmal ganz neu deutlich, was wir schon immer gewusst haben: Unser Drummer Olli B. ist ein Mann, der den musikalischen Erfolg nicht dem Zufall überlässt und für alle Eventualitäten vorsorgt. Stellen Sie sich zum Beispiel vor, was passieren würde, wenn eine seiner Trommeln unter der Last seiner Schläge zusammenbrechen würde. Oder eines seiner Becken dem plötzlichen Rostfraß anheimfiele. Was wäre dann?

Die Arbeit macht gute Fortschritte

In anderen Big Bands kann so etwas durchaus eine Probe zum Platzen bringen. Nicht jedoch bei uns: Olli würde in einem solchen Fall erhobenen Hauptes in den Keller spazieren und sein Ersatzschlagzeug holen. Und wenn sich dann Pech zum Unglück fände, würde er einfach noch mal die Treppe hinabsteigen und das Ersatz-Ersatz-Schlagzeug ans Tageslicht befördern. Erfreulicherweise gelang es uns gestern, alle drei Schlagzeugsets wohlbehalten an ihren neuen, temporären Aufbewahrungsort zu transportieren.

Olli mit einem Teil seiner Ausrüstung

Wo Licht ist, ist aber natürlich auch Schatten, und das gilt in besonderem Maße, wenn sich die Schlagzeugtürme bis zur Decke recken und den Rest des Raumes ins Halbdunkel tauchen. Aber Hauptsache, wir sind auf der sicheren Seite. Ich denke übrigens ernsthaft darüber nach, einige Ersatztrompeten im Keller zu deponieren. Viel Platz ist allerdings nicht mehr übrig, zumal irgendjemand aus dem Posaunensatz offenbar eine ganz ähnliche Vorsorgestrategie entwickelt und gleich mehrere Schalldämpfer im Keller versteckt hat.

Dämpfersammlung

Als die Schlagzeugtürme versetzt und die Dämpfersammlungen verstaut waren, erwartete uns eine kleine Zeitreise in die Vergangenheit. Die Konzertplakate der vergangenen 18 Jahre hatten geduldig in einer dunklen Ecke darauf gewartet, von uns wiederentdeckt zu werden.

Eine Reise in die Vergangenheit

Die Meinungen, ob man sich nicht so langsam davon trennen sollte (die digitalen Druckvorlagen haben wir ja noch), gingen auseinander. Jetzt liegen die Dinger wieder im Schrank.

Ralf mit dem legendären Gurkenplakat

Trotzdem muss die Aufräumaktion insgesamt als Erfolg bezeichnet werden, wenn man sich die folgende Vorher/Nachher-Studie anschaut:

Vorher/nachher

Zum guten Schluss rief Frank noch zu einer rituellen Brunnenbesteigung auf. Dabei wäre er um ein Haar zum ersten Vorsitzenden befördert worden, denn in einer Schrecksekunde sah es so aus, als ob ich mit unserem Präsidenten Ralf H. in die Tiefe stürzen würde. Wir konnten uns gerade noch festhalten.

Brunnenbesteigung

Nach dem Abstieg verfügten wir uns in ein nahegelegenes indisches Restaurant, dessen scharfe Speisen selbst dem Konsul D. thermische Probleme bereiteten. So endete eine Aufräumaktion, die gar nicht so schlimm war wie gedacht, doch noch im Schweiße unseres Angesichts.

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Kommentare: 2
  • #1

    Thomas Siffling (Freitag, 04 Juli 2014 01:34)

    Jungs ich bin stolz auch Euch :-) Grüße aus Ungarn

  • #2

    Bartheo (Freitag, 04 Juli 2014)

    Hendrik, you are my star!
    Bum bum Barthe