Wie weit der Strahl auch reicht

Von Hendrik Achenbach

Es fällt mir schwer, offen darüber zu sprechen, aber manchmal muss die Wahrheit schonungslos offengelegt werden: Die heutige Probe stand unter keinem guten Stern. Zu viele verwirrende E-Mail-Nachrichten hatten im Vorfeld ihren Weg an die Bandmitglieder gefunden, und das auch noch von meiner Hand!

  • Punkt 1: In einer früheren Fassung des Probenplans war der heutige Tag als "frei" gekennzeichnet, und erst mit einer späteren Fassung wurde für heute eine Tuttiprobe (= alle müssen kommen) angekündigt.
  • Punkt 2: Die Mitglieder wurden von unserem Präsidenten Ralf H. zur Jahreshauptversammlung am 24. Februar (also heute in einer Woche) eingeladen und anschließend von mir mit weiteren Details versorgt.
Diese Fülle von Informationen führte leider zu einigen Ausfallerscheinungen. Zum Beispiel erschien Torsten H., sonst eine Bank im Posaunensatz, mit einiger Verspätung, dafür aber ohne Instrument, weil er dachte, heute sei Jahreshauptversammlung. Und im Trompetensatz, in Vollbesetzung aus sechs Personen bestehend, stand ich leider ganz alleine da.

Natürlich sollte man aber bestrebt sein, aus jeder Not eine Tugend zu machen. Deswegen versicherte ich unserem CMO Thomas S., dass ich gewillt sei, auch allein anzutreten. Er nahm dieses Angebot dankbar an, und als er beteuerte, dass er mir diese Aufgabe zutraue ("Wenn einem, dann dir"), war allenfalls ein Hauch von Sarkasmus zu spüren.

Als er dann das erste Stück ankündigte (das von ihm komponierte Steps in Time in einer Bigband-Bearbeitung von Jochen Welsch), fand ich zu allem Überfluss die Noten von zwei Trompetenstimmen in meiner Mappe: Trompete 3 und Trompete 1. Da mein Vorhaben, als einziger Trompeter eine ganze Bigbandprobe durchzustehen, ohnehin zum Scheitern verurteilt war, entschloss ich mich, mit Glanz und Gloria unterzugehen und griff zur 1. Stimme. Schauen Sie sich einmal den folgenden Ausschnitt an, um zu verstehen, mit welch überirdischen Höhen ich dort konfrontiert wurde: